Das Ende der Regenzeit hatte es zeitweise wirklich in sich. Nachdem ich in Malaysia schon Tag für Tag ordentlich nass geworden bin, habe ich gehofft, dass es weiter im Norden ja vielleicht schon erledigt ist mit dem Monsun. Pustekuchen!! In Mae Sot an der Grenze zu Burma angekommen, erwartete mich das ‚Grand Finale‘ der diesjährigen Süd-Ost Asiatischen Nassperiode.
Meine Sachen sind gepackt, ich bin abreisefertig, um die letzen Kilometer auf dem Weg nach Mae Hong Son im Norden Thailands zu bestreiten; doch als ich die Tür von meiner Herberge öffne, ist auf einmal überall Wasser, wo tags zuvor keins war. Ich hatte wohl mitbekommen, dass es nachts geregnet hat, aber mit dem Anblick hatte ich weiß Gott nicht gerechnet.
‚Keine Panik‘ wird mir schnell erklärt – einmal im Jahr gibt es hier eine ordentliche Überschwemmung, die sich aber innerhalb von einem Tag in Gefälligkeit aufgelöst hat und somit konnte ich mich einen Tag später ins Kurvenparadies Nordthailands stürzen.
In Mae Hong Son angekommen kann man sich bei der Post ein Zertifikat abholen, dass man die Anreise durch tausende Kurven erfolgreich absolviert hat. Was man da auch noch machen kann, ist Enduro fahren!! Auf der Suche nach einer Unterkunft bin ich auf Eak gestoßen. Eak bietet Endurotrips in den Bergen rund um Mae Hong Son an.
Er war zwar am Anfang etwas skeptisch, als ich ihm verklickert habe, dass ich kein Mietmopped brauche, aber nach den ersten Kilometern Schmierseife doch zuversichtlich, dass wir irgendwie durchkommen würden. Die Tour war wirklich spektakulär und nach ca. 12 Stunden war ich auch echt im Eimer. Aber mein Spielzeug, welches ich immer dabei habe (ja – meine GS), hat einen super Job gemacht. Es fühlt sich doch einfach fantastisch an, wenn man sich am Ende des Tages bewusst wird, dass der ganze Tag eine riesen Gaudi war.
Das Video vom Endurotrip könnt ihr euch hier angucken:
Tags darauf ging es mitsamt Muskelkater, Eak und ein paar Freunden zu Besuch in einem ‚Long Neck Village‘. Ein Stamm, dessen Frauen Spiralen um den Hals tragen, die den Hals im Laufe der Jahre – ja, verlängern eben. Abgefahren!
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